Ida Mahin

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Tribal Style

Tribal Style ist ein in Amerika entstandener Phantasiestil, der sich am reichen Bewegungsrepertoire verschiedener traditioneller Tänze bedient. Die stolze Haltung des Flamenco verbindet sich mit den erdigen, großzügigen Hüftbewegungen der Tänze der Berber, den ausdrucksstarken Gesten indischer Tempeltänze und den dynamischen Drehungen mittelasiatischer Hoftänze.

Bereits Ende der 60er Jahre zeigte Jamila Salimpour, die Begründerin des Tribal Belly Dance, mit ihrer Gruppe Bal Anat Tänze, die sich deutlich vom damals vorherrschenden Cabaret-Stil unterschieden. Der Cabaret-Stil verdankt seinen Namen der Tatsache, dass Tänzerinnen des klassischen Orientalischen Tanzes in den USA hauptsächlich in den Cabarets ihre Bühne fanden. Dem Auftrittsort entsprechend zeichnet sich das Erscheinungsbild einer Cabaret-Tänzerin durch ein schillerndes, figurbetontes Kostüm aus. Bal Anat, die auf den Renaissance Faires, vergleichbar mit unseren Mittelalterfestivals, auftraten, trugen dagegen weite Röcke in erdigen Farben, indische Cholis und von Berberkulturen inspirierten Kopfschmuck.

Die Choreographien erweckten durch ihre folkloristische Färbung den Eindruck von Authentizität, obwohl es sich nicht um originale Folklore handelte. Tänzerinnen, die gerade nicht tanzten, verließen nicht die Bühne, sondern sorgten mit Zimbeln oder der Darbuka für akustische Untermalung. Es schien also ein Stamm (Tribe) nicht nur miteinander, sondern füreinander zu tanzen. 

Masha Archer, eine Schülerin Jamilas, entwickelte die neue Tanzform weiter. Sie vereinheitlichte die Kostüme ihrer San Francisco Classic Dance Troupe zu einer erkennbaren „Stammestracht“ und begann mit der Entwicklung von Gruppenimprovisationen. Masha war ihrerseits die Lehrerin von Carolena Nericcio, welche mit FatChanceBellyDance® (FCBD®) 1987 eine der bekanntesten amerikanischen Tanzgruppen des American Tribal Style® (ATS®) gründete. 


American Tribal Style® ist mittlerweile eine geschützte Marke. Selbstverständlich steht es Tanzgruppen frei, eigene Prinzipien des gemeinsam teilimprovisierten Tanzens zu entwickeln. In diesem Falle handelt es sichum ITS (Improvisational Tribal Style).

Während im ATS® die nonverbale Kommunikation und Zusammenarbeit der Tänzerinnen innerhalb der Gruppe von zentraler Bedeutung sind, liegt beim Tribal Fusion der Fokus auf der Bühnenpräsenz und ausgefeilten Tanztechnik der einzelnen Tänzerin sowie auf dem innovativen Charakter der Choreographien.

Carolena etablierte das Konzept von Führen und Folgen (Leading and Following) durch für das Publikum nicht unmittelbar wahrnehmbare Hinweise (Cues). Im ATS®-Unterricht, welcher nur in FCBD® Sister Studios angeboten werden darf, werden bestimmte Bewegungsabläufe erarbeitet, die dann auf den jeweiligen Cue hin im Tanz abgerufen werden können. Die Tänze sind somit teilimprovisiert.
Tribal Fusion

Jill Parker, eine Schülerin Carolena Nericcios und ehemaliges Mitglied der für den ATS® stilprägenden Gruppe FatChanceBellyDance®, entwickelte den Tribal zu Tribal Fusion weiter, indem sie auch moderne Musik und Bewegungselemente aus Ballett, Modern Dance, Yoga und HipHop einfließen ließ. Wie der Name bereits nahe legt, fließen im Tribal Fusion unterschiedlichste Tanzstile ineinander. Tradition und Moderne, Stadt- und Stammeskultur werden zu einem neuen Ganzen vereint. Ebenso speist sich das Bewegungsrepertoire aus dem Spiel mit Gegensätzen: Subtile binnenkörperliche Tanzbewegungen gehen über in akrobatische Figuren. Weiche, schlängelnde Bewegungen werden von Hits (kurze Stopps innerhalb einer Bewegung) und Locks (abruptes „Einrasten“ der Gelenke in der Bewegung) unterbrochen. Tempi und Tanzrichtung wechseln überraschend. 

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